Vom Brauhaus zum Proviantmagazin

Ausstellung im Fasskeller der Magdalenenburg

Öffnungszeiten: April - Oktober: 9 - 18 Uhr | November - März : 9 - 17 Uhr

Lage: Magdalenenburg

Familienfreundlichkeit: kindgerechte Texte

Barrierefreiheit: für Rollstühle (mit Begleitperson) / Kinderwagen zugänglich - starkes Gefälle der Rampe zum Fasskeller!

Fotografieren: für private Zwecke erlaubt | Foto-Genehmigung für gewerbliche Nutzung erforderlich

Ausstellung zur Baugeschichte
und zur Geschichte der drei Riesenweinfässer

Die über Jahrhunderte hinweg wechselnden Bezeichnungen für dieses Gebäude – Brauhaus, Proviant-Hauß, Magdalenenburg, Kellerey, Vorrathshaus - lassen ahnen, dass es eine wechselvolle Geschichte hat und zahlreiche Aus- und Umbauten erfuhr. Die Ausstellung informiert über die Nutzung des Gebäudes als Provianthaus und als kurfürstliche Herberge für den Hof und dessen Gäste. Außerdem erzählt sie die Geschichte der drei Riesenweinfässer, die zwischen 1623 und 1725 im Keller errichtet wurden, aber jeweils nur einige Jahrzehnte überdauerten.

Groß – größer – am größten

Zwischen 1623 und 1723 wurden im Auftrag der jeweils regierenden Kurfürsten im Keller der Magdalenenburg riesige Weinfässer mit Fassungsvermögen zwischen 149.600 und 238.000 Litern gebaut.

  • Das erste Riesenweinfass
    1623 beauftragte Kurfürst Johann Georg I. die Errichtung des ersten Riesenweinfasses im oberen Kellergeschoss. Es konnte mit 149.600 Litern Wein gefüllt werden und bildete den Mittelpunkt höfischer Festlichkeiten. Es wurde mehrfach gefüllt und geleert, Nach gut fünf Jahrzehnten wurde es undicht.

  • Das zweite Riesenweinfass
    1678  beauftragte Kurfürst Johann Georg II. ein neues, noch größeres Fass mit einem Fassungsvermögen von 223.500 Litern. Die erste Füllung im Jahr 1680 dauerte 16 Wochen. 1699 wurde das Holzfass nach einer Reparatur ein zweites Mal gefüllt. In der Feuchtigkeit des Kellergewölbes zerfiel auch das zweite Weinfass relativ schnell.

  • Das dritte Riesenweinfass
    1723 ließ August der Starke ein noch größeres Fass nach Plänen des Oberlandbaumeisters Matthäus Daniel Pöppelmanns errichten. 1725 wurde es mit 238.600 Litern Wein gefüllt. Auch dieses Fass war nach ca. 50 Jahren baufällig, man behalf sich mit dem Einbau eines kleineren Fasses. Nach zahlreichen weiteren Reparaturen musste das Riesenfass 1819 abgebrochen werden. Zwei geschnitzte Schmuckelemente (Weinblatt) sind die einzigen heute noch vorhandenen Relikte. Sie befinden sich in der Ausstellung „In Lapide Regis“ in der Streichwehr.